Mikroskopie von Sand

Sand kann unter dem Mikroskop sehr schön aussehen. Natürlich gibt es viele verschiedene Sandarten und ich habe nur einige mikroskopisch betrachtet. Wenn jemand aus meiner Familie oder meinem Bekanntenkreis in ferne Ferien fährt, bitte ich normalerweise, etwas Sand mitzubringen. Die Farben der Sandkörner zeigen an, welche Mineralien darin vorkommen können. Rote Sandkörner beispielsweise leiten ihre Farbe von eisenhaltigen Mineralien ab. Je reiner der Sand, desto weißer. Weißer Sand besteht größtenteils aus Quarz (Siliziumdioxid, SiO2) und je weniger Verunreinigungen er enthält, desto weißer. Das Mineral Olivin ist ein Silikat, das Magnesium und Eisen (Mg, Fe) 2SiO4 enthält, und seine Anwesenheit verursacht eine grüne Farbe in Sandkörnern. Auf Inseln mit vulkanischer Vergangenheit befindet sich am Strand schwarzer Sand, der größtenteils aus Basalt besteht, der durch die schnelle Abkühlung von Lava entstanden ist. Ich habe gerade erst mit der Mikrofotografie von Sand begonnen und einige Bilder sind in diesem Artikel zu sehen.

Roter Sand aus der Outback in Australien fotografiert mit Dunkelfeldbeleuchtung. Objektiv: Olympus 10/0.25 (37 mm).

Roter Sand aus der Outback in Australien. Objektiv: Plan 4/0.10.

Ebenfalls aus Australien: Sand so weiß wie Zucker und von hoher Reinheit. Dieser Sand besteht fast ausschließlich aus Quarz. Mit Auflicht fotografiert. Objektiv: Leitz 4/0.12.

Sand vom Strand an der Südküste Englands fotografiert in Hellfeld. Objektiv: Carl Zeiss 3.2/0.07. 

Sand aus die Kennemerduinen, Ort t Wed. Fotografiert mit eine Kombination von Hellfeld und Auflicht. Objekiv: Leitz 4/0.12. 

Sand aus 'Berg en Dal', Suriname. Fotografiert mit eine Kombination von Hellfeld und Auflicht. Objekiv: Carl Zeiss Neofluar 6.3/0.20.

Sand des Ortes Vossenberg’, Meijel (Limburg). Fotografiert mit Auflicht. Objekiv: Leitz 4/0.12.

Sand vom Strand in Texel, Ort  'Mok'.  Fotografiert mit Dunkelfeldbeleuchtung. Objektiv: Carl Zeiss Neofluar 6.3/0.20.

Sand von einem Strand am ort IJmuiden fotografiert in Hellfeld (links, Carl Zeiss 3.2/0.07) und Dunkelfeld (rechts, Neofluar 10/0.30).

Bausand einer Straße fotografiert mit Auflicht. Objektiv: Carl Zeiss Neofluar 6.3/0.20.

Sand aus Kijkduin fotografiert mit eine Kombination von Dunkelfeld-Beleuchtung und Auflicht. Objektiv: Carl Zeiss Neofluar 6.3/0.20.

Dieser Bausand lag hinter meinem Haus und überraschte mich durch die Farbvielfalt. Fotografiert im Dunkelfeldbeleuchtung mit Olympus-Objektiv 4/0.10. Kamera: Nikon 1 J1.

Derselbe Bausand wie auf dem vorherigen Foto, ebenfalls in Dunkelfeldbeleuchtung, aber jetzt fotografiert mit Zeiss-Winkel 2.5/0.06. Kamera: Olympus PEN E-PL1.

Technik

Ich habe ein bischen mit der Belichtung experimentiert und fand das Kombinationen verschiedener Belichtungen zu interessanten Ergebnissen führen können. Die Farben in Sandkörnern werden beispielsweise bei Dunkelfeldbeleuchtung oder mit schräges Auflicht besser sichtbar. Für Auflicht verwende ich normalerweise eine Jansjö LED-Lampe (IKEA), bei der ich einen Mattfilter oder ein Stück Papier auf die Lampe auftrage, um das Licht diffuser zu machen. Dadurch werden störende Lichtreflexionen reduziert. Ich suspendiere die Sandkörner immer in einem Wassertropfen, wodurch sie transparenter werden.

Die Wirkung unterschiedlicher Beleuchtungstechniken wird in den folgenden Bildern deutlich. Hier habe ich den Sand auf verschiedene Weise belichtet und auch Belichtungskombinationen ausprobiert. Ich habe mir auch den Effekt der Farbtemperatur der Lichtquelle angesehen. Die LED-Lampe von Jansjö gibt normalerweise ein gelbliches Licht ab, das mit einem Blaufilter korrigiert werden kann, um weißes Licht zu erzeugen. Bei einer höheren Farbtemperatur fielen die Sandkörner jedoch farblich schwächer aus.

Sand aus die Kennemerduinen fotografiert mit Leitz 4/0.12 und auf verschiedene Weisen beleuchtet. Top 3 Fotos, von links nach rechts:

1. Dunkelfeldbeleuchtung

2. Hellfeldbeleuchtung

3. Schiefe Beleuchtung

Untere 3 Fotos, von links nach rechts:

4. Jansjö mit Blaufilter, Beleuchtung von 1 Seite

5. Jansjö mit Blaufilter, Beleuchtung von 1 Seite kombiniert mit Hellfeldbeleuchtung

6. Jansjö ohne Blaufilter, Beleuchtung von 1 Seite kombiniert mit Hellfeldbeleuchtung

Auffallend ist, dass transparente Sandkörner bei der Kombination aus Hellfeldbeleuchtung und einseitiger Beleuchtung sehr dunkel erscheinen, sodass sie schwarz aussehen (Bilder 5 und 6). Dies entspricht natürlich nicht der Realität. Tatsächliche Farbunterschiede werden bei reinem Auflicht (Beleuchtung von 1 Seite), Hellfeld- und Dunkelfeldbeleuchtung besser dargestellt.