In den späten 1940er Jahren entwickelte Carl Zeiss ein Mikroskop namens ‘Standard’. Ein Mann, namens Rudolf Winkel ist untrennbar mit Carl Zeiss verbunden. Um 1860 gründete Rudolf Winkel eine Firma für optische und feinmechanische Instrumente. In 1911 fusionierte diese Firma mit Carl Zeiss und die Instrumente trugen ab diesem Zeitpunkt den Namen ‘Winkel-Zeiss’. In den 40er Jahren wurde der Name ‘Winkel-Zeiss’ in ‘Zeiss-Winkel’ geändert und in 1949 wurde das erste Zeiss-Winkel ‘Standard’ Mikroskop unter der Leitung von Kurt Michel hergestellt. Bis etwa 1957 wurden Mikroskope mit der Aufschrift Zeiss-Winkel hergestellt, danach wurde der Name Carl Zeiss verwendet und das ‘Standard’ Mikroskop kurz ‘Zeiss Standard’ genannt. Das Zeiss Standard war ein sehr erfolgreiches Mikroskop und wurde in der medizinischen Welt ein Begriff. Ab den frühen 60er Jahren wurde das Zeiss Standard in eine graue Farbe ausgeführt und die mechanische Konstruktion ist daher auch anders.
Das Mikroskop unten gezeigt ist ein früher Standard, das Zeiss-Winkel Standard GF (= Grobtrieb / Feintrieb). Die Grobeinstellung funktioniert am Arm und nicht, wie in den späteren Standards, auf dem Tisch. Durch gegeneinander Drehen der Feintriebknöpfe kann der Feintrieb fester eingestellt werden. Im Tubus ist ein Vergrößerungswechsler eingebaut, der zwischen 1x oder 1.6x Nachvergrößerung umgeschaltet werden kann.
Ich benutze dieses Mikroskop hauptsächlich mit die originale Achromaten und für die Fotografie verwende ich ein Trinokulartubus. Die Zeiss-Winkel Achromaten sind gut und ich ziehe sie den späteren Carl Zeiss Achromaten vor (siehe auch 'Die Achromaten von Zeiss und Zeiss-Winkel').
Zeiss-Winkel Standard GF, der schwarze Klassiker. Hier gezeigt mit Phasenkontrastkondensor, Vergrößerungswechsler und Revolver für 4 Objektive.